01.01.1600 Geschichte der “von Quitzows” und “von Alvensleben”

Das Geschlecht der “von Quitzow” und “von Alvensleben” waren durch Heirat miteinander verbunden. Sie waren einmal Besitzer der Wasserburg in Wiedelah. Achatius II. war der letzte Besitzer aus dem Geschlecht der “von Quitzows”. Auf einem Pfeiler des Eingangstores zur Domäne Wiedelah war einmal der Name “Busso von ALvensleben” eingraviert. Dieser Pfeiler existiert allerdings nicht mehr.
Mit der Eroberung der Schlösser bzw. Burgen Plaue und Friesack durch den Markgrafen Friedrich VI. von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern begann der unaufhaltsame Abstieg dieses Räuber-Geschlechts. Mit dem neuen Belagerungsgeschütz, der “faulen Grete” wurden gewaltige Breschen in die als uneinnehmbar geltenden Burgen des Hans und Dietrich von Quitzow geschossen, sodass sie nach kurzer Belagerung eingenommen werden konnten. Dietrich konnte sich allerdings durch Flucht der Gefangennahme entziehen. Er wurde allerdings später heimtückisch ermordet. Die Quitzows bewegten sich hauptsächlich in der Mark Brandenburg. Die überraschend schnelle Bezwingung der Quitzows hatte nicht nur in der Mark Brandenburg, sondern auch im ganzen deutschen Reich außergewöhnliches Aufsehen erregt. Der zweifelhafte Ruhm der Quitzows war weit in Deutschlands Gauen verbreitet und alle Welt wusste, dass ihre Macht jener des Markgrafen weit überlegen war. Die Quitzows allein besaßen elf Schlösser, darunter mehrere der gewaltigsten Bollwerke damaliger Zeit. Gefürchtete Räuber brandschatzten das Land, unter denen der “schwarze Dietrich” am meisten von sich reden machte. Dieser Raubritter war kein Geringerer als Dieterich von Quitzow.
Der neue Markgraf Friedrich VI. hatte sich zum Ziel gesetzt, das Land und dessen furchtbar verwilderte Bevölkerung der Zivilisation entgegen zu führen. Die Einsetzung dieses “hergelaufenen Nürnberger Burggräflein”, der von Kaiser Sigismund eingesetzt worden ist, empfanden sie als Zurücksetzung und wollten vor ihm nicht ihr Haupt beugen. Dem Markgrafen gelang es, eine größere Anzahl von Fürsten zu seinen Bundesgenossen zu gewinnen und demzufolge eine Macht zusammenzubringen, der die Quitzows letzlich nicht gewachsen waren. Zum maßlosen Erstaunen der Zeitgenossen vernichtete er die übermütigen und scheinbar unüberwindlichen Junker binnen unglaublich kurzer Frist. Das Raubritter-Geschlecht der “von Quitzows” war so bekannt, dass es sich die bekannten Schriftsteller Karl May (Band 69, Ritter und Rebellen) und Friedrich Axmann (Fürst und Junker) nicht nehmen ließen, darüber Bücher zu schreiben (erschienen im Karl-May-Verlag Bamberg).

Aktiv- und Passivschulden der von Quitzow zu Wiedelah:
Enthält : Verzeichnisse der Obligationen und Zinsverpflichtungen:
1546 Baltzar von Trotha an Matthias von Veltheim, Hauptmann des Stifts Halberstadt, wegen der Zinsen an Dietrich von Quitzow
1576 Obligation Hieronimus Poths, rheinsteinischer Rat, und Wolf Fues, Amtsschreiber zu Blankenburg, über 100 Taler von den Kindern Dietrichs von Quitzow zu Wiedelah
1577 Obligation Franciscus Mutzeltin, Lic., Kanzler zu Braunschweig, über 200 Reichstaler von den Erben Dietrichs von Quitzow bzw. deren Amtsverwalter zu Wiedelah, Ambroisius Wilken
1580 Schuldverschreibung Jobsts von dem Werder über 80 Reichstaler von Achatz von Quitzow für ein Pferd
1581 (1620) Obligation Ivo Quitzows, Bürger zu Werben, wegen rückständiger Rechnungsbeträge des Gutes Kletzke (sp.Ketzlin) über 424 Reichstaler 2 Silbergroschen von den Brüdern Georg, Achatz, Henning, Dietrich und Philipp von Quitzow, Dietrichs Söhnen. Dabei Teilquittung Matthias Quitzows
1582 Obligation Jürgen Riebes, Erbgesessener zu Schönhausen, über 100 Reichstaler von Achatz von Quitzow zu Kletzke
1583 Obligation Dietrichs von Schönberg zu Neuensorge (Neuensorga?) über 100 Reichstaler von Achatz von Quitzow zu Wiedelah, Kletzke und Rühstädt
1584 Obligation Bartholomaeus Helwigks, Ratsverwandter zu Havelberg, über 200 Reichstaler von den Brüdern von Quitzow, Dietrichs Söhnen, und Verhandlungen über die Zins- und Rückzahlung 1597-1609
1585 Obligation Caspar Schaumburgs, Bürger zu Perleberg, über 100 Reichstaler von den Brüdern von Quitzow, Dietrichs Söhnen
1592 Obligation Jürgen Freytagks, Bürger und Kramer zu Perleberg, über 300 Reichstaler von Dietrich von Quitzow zu Rühstädt
1591 Verschreibung Hermann Wolffs über rückständige 51 Taler in der Rechnung Henrich Kabbuß (Cabbuß) für Dietrich von Quitzow
1597 Obligation Statz von Münchhausens, Hilmars Sohn, über 1000 Reichstaler von Henning von Quitzow zu Wiedelah
1600 Obligation Georgs von Blankenburg zu Wolfshagen, Goldbeck, Liebenau und Fahrenholz über 500 Reichstaler von Achatz von Quitzow
1601 Verschreibung Hardewigs von Schrabsdorf über 30 Reichstaler von Philipp von Quitzow zu Eldenburg
1601 Obligation Steffans Gans Edler Herr zu Putlitz, Erbmarschall der Kur zu Brandenburg, auf Putlitz und Nettelbeck über 500 Rtlr von Achatz von Quitzow zu Kletzke
1601 Obligation Jürgen Maltzahn, Freiherr auf Penzlin und Werder Erbgesessener, über 500 Reichstaler von Achatz von Quitzow zu Kletzke
1604 Obligation Nickels von Kötteritz (Kötteritzsch zu Carun) über 400 Reichstaler von den Brüdern Achatz und Philipp von Quitzow zu Kletzke und Eldenburg
1608 Obligation Wichmann Cappelles Erbgesessener zu Latzlo über 33 Gulden aus einer Bürgschaft von Philipp von Quitzow, Dietrichs Sohn
1609 Obligation Kurfürst Johann Sigismunds von Brandenburg über 6000 Rtlr von Philipp von Quitzow zu Eldenburg, mit Verhandlungen über Zinszahlungen 1610-1612
1612 Obligation Churdts von Möllendorf zu Garze und Brünkendorf über 600 Reichstaler von Philipp von Quitzow zu Eldenburg, Kletzke und Rühstädt, dabei Abrechnungen bis 1624
1613 Obligation Kurfürst Johann Sigismunds von Brandenburg über 13050 Reichstaler von Philipp von Quitzow zu Eldenburg und den Erben Hennings von Quitzow zu Wiedelah, dabei Liste der Bürgen
1616 Obligation Friedrichs von Didden zu Werle über 400 Reichstaler von Philipp von Quitzow zu Eldenburg und dessen Vettern Dietrich und Achatz von Quitzow, Hennings Söhne, zu Wiedelah
1619 Obligation Johann Wernekes, Amtsverwalter zu Wülferode, über 200 Taler von Catherine Engel geb. von Alvensleben, Witwe Hennings von Quitzow zu Wiedelah
1620 Obligation Jochim Fritzes über 62 Gulden von Catharina Engel geb. von Alvensleben, Witwe Hennings von Quitzow zu Wiedelah
1620 Obligation Johann Wernekes, Amtman zu Wülferode über 300 Reichstaler von Catharina Engel geb. von Alvensleben, Witwe Hennings von Quitzow zu Wiedelah, dabei Kopie der Obligation Johann Wernekes, Amtsverwalter zu Wülferode, über 300 Reichstaler von Catharina Engel geb. von Alvensleben, Witwe Hennings von Quitzow zu Wiedelah von 1619
1622 Obligation Johann Nordingks, braunschweigischer Forstsschreiber zu Westerode, über 500 Reichstaler von Catharina Engel geb. von Alvensleben, Witwe Hennings von Quitzow zu Wiedelah, und ihren Söhnen Dietrich und Achatz von Quitzow
1623 Obligation Albrechts von Quast über 340 Reichstaler von seinem Bruder Christoph von Quast, dabei Konsens Kurfürst Georg Wilhelms von Brandenburg für Albrecht und Christoph von Quast 1624
1625 Obligation Christoph Quasts über 200 Reichstaler von Joachim Werner von Alvensleben, Vormund der Töchter Hennings von Quitzow
1619/27 Obligationen Bartolds von Rautenberg über 1600 Reichstaler von seiner Schwägerin Catharina Engel geb. von Alvensleben, Witwe Hennings von Quitzow
1656 Adolf Friedrich und Gustav Adolf Herzöge von Mecklenburg bestätigen den Vergleich zwischen den Prälaten, Ritter- und Landschaft des Fürstentums Braunschweig.Lüneburg, Celleschen Anteils, und den Mandataren der Erben Philipps von Quitzow wegen deren Forderung von 22500 Reichstaler an Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg (Abtretung der Güter Groß Walmstorf und Klein Voigtshagen)

Geschlecht “von ALvensleben”
Die Grab-Inschrift für Catherina Engels von Alvensleben verwitwet von Henning von Quitzow.
DI 56: Stadt Braunschweig II (2001)
Nr. 813† St. Johannis-Kapelle 1628
Beschreibung
Grabplatte der Katharina Engel von Alvensleben. Die Grabplatte ging vermutlich beim Abbruch der Kapelle St. Johannis im Jahr 1784 verloren. Um den Rand des Steins verlief die Inschrift A. Im Innenfeld befand sich ein Relief mit der Darstellung der Verstorbenen in einer Nische, die von Ornamentwerk und Engelsköpfen umgeben war. Oben über der Nische ein Allianzwappen, links und rechts davon sowie in den beiden unteren Ecken je ein weiteres Wappen.

Grab-Inschrift für Catherina Engel von Alvensleben  anno 1628
Grab-Inschrift für Catherina Engel von Alvensleben
anno 1628
Katharina Engel von Alvensleben wurde am 29. September 1574 zu Rogätz in der Mark Brandenburg geboren. Sie war die Tochter des magdeburgischen Landrats Joachim von Alvensleben und der Margaretha von Asseburg. Im Jahr 1592 heiratete sie Henning von Quitzow, der 1608 starb. Das Ehepaar hatte 13 Kinder. Nach der Verwüstung ihres Gutes Wiedelah im Dreißigjährigen Krieg zog die Witwe mit ihren Kindern in die Stadt Braunschweig. Hier gehörte der Familie von Quitzow die Hälfte des Prioratshofes St. Johannis. Daher wurde Katharina Engel von Alvensleben in der St. Johannis-Kapelle beigesetzt.)

Auszug aus der Grabrede für Catherina Engel von Alvensleben verwitwet mit Henning von Quitzow.

Todesanzeige für Marien von Quitzow verwitwet mit Cuno Ordomars von Bodenhausen und die Grabrede in einem Buch.

Buch mit der Grabrede bitte hier anklicken