Wiedelah ist seit 2014 ein Stadtteil von der Kaiserstadt Goslar. Der Ort liegt direkt an der Autobahn 395 und hat eine Autobahn-Anbindung. Die Eisenbahnstrecke von Goslar / Bad Harzburg nach Braunschweig wird südlich und westlich an Wiedelah vorbeigeführt. Durch den Ort schlängelt sich die Ecker, die hinter dem Sportplatz in die Oker mündet, die westlich an Wiedelah vorbeifließt. Das Dorf ist umgeben von zwei kleinen Wäldern, dem Harly und dem Finkenherd.
Wiedelah hat für ein Dorf ein sehr seltenes Privileg, nämlich das Marktrecht. Dieses Marktrecht, das in den meisten Fällen nur Städte innehaben, wurde Wiedelah am 29.August 1785 durch den Hildesheimer Fürstbischof Friedrich Wilhelm zuerkannt, der dem damaligen Domkapitel das Recht gab, künftig am 25. April und am 26. September in Wiedelah einen Markttag abzuhalten. Der erste Markt fand am 26. September 1785 statt.
Die beiden großen Marktplätze bilden den Mittelpunkt des Ortes. Hier werden des Öfteren einige große Veranstaltungen durchgeführt, wie die Maifeier, das Bürgerfrüstück, usw. … In früheren Zeiten waren um diese Marktplätze die meisten Geschäfte angesiedelt. Somit waren diese Plätze das größte Kommunikationszentrum, weil sich hier viele Bewohner trafen, die zum Einkaufen unterwegs waren. Leider existieren diese Geschäfte heute nicht mehr.
Das frühere St. Joseph-Stift (ein damaliges Krankenhaus) wurde vor einigen Jahren in ein modernes Alten- und Pflege-Heim (Haus am Harly) umgewandelt und ist jetzt in Privatbesitz. Für den dort beheimateten Kindergarten wurde in dem dazugehörigen Garten u. a. mit Hilfe der katholischen Kirche ein neues Gebäude errichtet.
Die alte Gaststätte “Zum Kruge” von Fritz Abel wurde später in ein modernes Restaurant “Fürstenhof” umgebaut. Allerdings beheimatet diese große Gebäude heute die Büros einer ansässigen Malerfirma und viele Wohnungen.
Am Ehrenmal für die Gefallenen des 1. und 2. Weltkrieges wird einmal im Jahr eine Gedenkfeier abgehalten. Der heilige Johannes (Nepomuk) hält vom Osten her seine Wacht über die Marktplätze.
Die Geschichte von Wiedelah ist eng mit der Wasserburg verknüpft. Die Wiedelaher Wasserburg wurde in den Jahren 1292 bis 1297 errichtet und zwar aus den Steinen der Harlyburg, die im Jahr 1291 zerstört wurde. Heute ist die Wasserburg in Privatbesitz und enthält mehrere moderne Wohnungen. In dieser idylischen Umgebung wurde im Jahr 2012 die 700-Jahrfeier des Ortes gefeiert, denn auf einer Urkunde des Domstiftes Goslar wurde “Widenla” das erste Mal im Jahr 1312 offiziell erwähnt. Der Ort ist allerdings älter, denn er wird in vielen alten aufgezeichneten Geschichten auch schon früher erwähnt. Der angrenzende landwirtschaftliche Betrieb ist aus der Staatsdomäne entstanden und nach der Aufteilung durch die Braunschweigische Siedlungsgenossenschaft ebenso in Privatbesitz gekommen wie die Wasserburg.
In der Nähe der Wasserburg befindet sich die katholische Kirche “Maria Himmelfahrt”, während sich das evangelische Gemeindezentrum im Westen des Ortes in der Siedlung befindet.
Im Finkenherd hat der KKS Wiedelah und die Kyffhäuser-Kameradschaft ihre Heimat. Hier kann man in die Waldgaststätte einkehren und in einem großen Saal Versammlungen abhalten.
Auf dem Sportplatz tummeln sich der Fußballverein “WSV”, der Turnverein “TV Germania” und die Schüler der Grundschule Wiedelah. Zu dem Sportgelände gehört das Sportheim-Gebäude mit Gaststätte, welches der WSV vom FC 16 Wiedelah übernommen hat und eine große Sporthalle.
Das ehemalige Zollhaus am Sportplatz, wo früher die Zollbeamten wohnten und ihr Büro hatten, wurde von einer Familie in ein Wohnhaus umgebaut.
Zwei Gesangvereine sorgen für die musikalische Unterhaltung, der MGV Concordia, der Gemischte Chor. Der Kirchenchor hat sich mangels Nachwuchs im Jahr 2015 aufgelöst.
Am Rande des Sportplatzes ist seit vielen Jahren ein Betonwerk angesiedelt. Im Ort selbst existiert auch noch ein größerer Malerbetrieb sowie das Studio Regenbogen, welches sich mit Kinderprojekten beschäftigt und für die Heinz-Hönig-Stiftung aktiv ist.
Im Norden von Wiedelah liegt ein großer Kiesteich, der durch das ehemalige Kieswerk Kemmer entstanden ist. Heute wird der “Wiedelaher See” von einem Anglerverein und einer Tauchschule benutzt. Die Insel in dem “See” befindet sich unter Naturschutz, da einige sehr seltene Vögel hier ihr zuhause haben.
Unterhalb des Finkenherdes führt der vom Harzer Wanderklub deklarierte “Grenzwanderweg” Richtung Wülperode entlang.
Der südwestliche Eingang des Dorfes, die Eisenbahnbrücke über die Wülperoder Straße, wurde mit Initiative der Dorfgemeinschaft Wiedelah e. V. verschönert und mit dörflichen Motiven versehen.
Die ehemalige Papiermühle, die im Jahr 1755 von Gerhard Andreas Paeseler erbaut wurde, ist von einem ansässigen Unternehmer zu einem modernen Wohnkomplex umgebaut worden.
Das ehemalige Amtshaus gehört heute zu einer Malerfirma und wurde vollständig modernisiert.
Die früheren kleinen landwirtschaftlichen Betriebe existieren heute auch nicht mehr und stellen sich als moderne Wohngebäude dar, wobei man bei einigen den alten Kern immer noch gut erkennen kann.
Eine von ehemals drei Schulen existiert heute noch am Eingang von Wiedelah und beinhaltet noch vier Klassen.
Neben dem Kindergarten gibt es auch noch eine Kindertagesstätte, wo berufstätige Mütter ihre Kleinkinder während des Tages unterbringen können.
In einer Kleingartenanlage des Gartenbauvereines, dem Tiergarten, können Bewohner und auch Gäste ihre Freizeit verbringen. Die Anlage befindet sich unterhalb des Finkenherdes am Eckergraben (Mühlenbach) mit einer schönen Aussicht zum Brocken.
Innerhalb der Ortschaft an der Wülperoder Straße existiert noch ein kleiner Medienverlag, der Werbe-Drucke, eine monatliche Zeitschrift mit den Geschehnissen im Ort und in den umliegenden Ortschaften, etc. .. herstellt und bei der Erstellung von Websiten hilft.
Den Friedhof unterhalten die katholische und evangelische Gemeinde.
Vor dem Ort, aber noch innerhalb der Gemeindegrenze von Wiedelah hat eine mit Altmetallen handelnde Firma am ehemaligen Güterbahnhof ihr Domizil. Außerdem wurde vor einigen Jahren nebenan ein Gewerbegebiet eingerichtet.
Seit dem Jahr 1989 ist Wiedelah keine Sackgasse mehr, denn in diesem Jahr wurde Deutschland wieder vereint. Die offizielle Grenzöffnung für den gesamten Straßenverkehr zwischen Wiedelah (Niedersachsen) und Wülperode (Sachsen-Anhalt) fand allerdings erst am 10.02.1990 statt.
Weitere Informationen über den schönen Ort Wiedelah und seine Historie sowie über die Grenzöffnung erhalten Sie auf der Seite “Der Ort“, “Die Historie von Wiedelah“.