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Grenzöffnungsfeier – 25 Jahre Grenzöffnung zwischen Wiedelah und Wülperode

Am 14.02.2015 wurde zur Erinnerung an die Grenzöffnung vor 25 Jahren eine Erinnerungsfeier von den Bürgern von Wiedelah und Wülperode an der ehemaligen innerdeutschen Grenze abgehalten. Die Dorfgemeinschaft Wiedelah e.V., der Ortsvorsteher Hans-Joachim Michaelis aus Wiedelah sowie der Bürgermeister Heinemann von Wülperode (Dreirode) hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen. Bei herrlichem Sonnenschein versammelten sich ca. 130 Einwohner der beiden Ortschaften an dem noch erhaltenen Grenzzaun und dem Sperrgraben. Die Bürgermeisterin Wagenführ aus Osterwieck und die Bürgermeisterin Broihan der Stadt Goslar ließen es sich nicht nehmen, an dieser Feier teilzunehmen. Auch einige Ratsherren der Stadt Goslar wie z. B. die Herren H. Zein, W. Warnecke, M. Mahnkopf und Deike feierten ebenfalls mit.

Hans-Joachim Michaelis und Bürgermeister Heinemann erinnerten an die vielen Probleme, die beseitigt werden mussten, um die Grenze am 10.02.1990 offiziell für den Durchgangsverkehr endgültig zu öffnen. In der Silvesternacht vom 31.12.1989 zum 01.01.1990 hatten ja bereits einige beherzte Einwohner aus Wülperode ein großes Loch in den Zaun geschnitten. Dieses Ereignis verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Wülperode. Viele Einwohner zwängten sich durch dieses Loch, um dann in Wiedelah in der Eckerklause mit den dortigen Gästen Silvester zu feiern. Da der Dorffunk in Wiedelah sehr gut funktionierte, strömten nun auch die Wiedelaher in diese Gaststätte, um mit den Wülperodern bei Freibier ordentlich zu feiern. Nach Beendigung dieser Party kehrten die neugewonnenen Freunde in fröhlicher Stimmung wieder durch das freigeschnittene Loch in die damals noch bestehende DDR zurück. GottseiDank erfolgte dann bald am 10.02.1990 die offizielle Grenzöffnung und man konnte über die Wülperoderstraße die beiden Ortschaften erreichen.

Nach Beendigung der beiden Erinnerungsreden wurde von allen Teilnehmern die dritte Strophe der Nationalhymne gesungen. Unter Absicherung der Polizei und in Begleitung eines Musikzuges zogen dann die Beteiligten in Richtung Sportplatz, um im Wiedelaher Sportheim beim gemütlichen Beisammensein Meinungen, Geschichten und Anekdoten auszutauschen. Außerdem konnte man seinen Hunger mit Bratwurst, Pommes Frites, Erbsensuppe und Bockwurst aus der Feldküche stillen. Getränke waren natürlich auch reichlich vorhanden.

Lothar Engler hatte viele Bilder von der Grenze zur Verfügung gestellt, die hier im Sportheim auf großen Tafeln zu sehen waren. Außerdem hielt Herr Pohle einen Vortrag über die gelungene Flucht eines Raupenfahrers, der während der Arbeit an der Grenze und trotz Bewachung von zwei DDR-Grenzpolizisten flüchten konnte, da auf der westlichen Seite zufällig gerade eine Streife des Bundesgrenzschutzes langsam vorbeifuhr. Eine Frau aus Goslar, die früher in der DDR gelebt hat, berichtete kurz über ihre zweimalige Verhaftung wegen angeblicher politischer Vergehen. Dafür musste sie im Gefängniss Hohenschönhausen mehrere Jahre einsitzen. Diese düsteren Erfahrungen hat sie in einem Buch niedergeschrieben. Auch alle anderen Gäste hatten sich viel zu erzählen, sodass die Zeit wie im Flug verging und sich niemand langweilte. Die allgemeine Stimmung sagte aus: Gut, dass es diese Grenze nicht mehr gibt.