Wie in den vergangenen Jahren hatte der Ortsvorsteher Hans-Joachim Michaelis alle Senioren der Ortschaft Wiedelah zu einem gemütlichen Donnerstag-Nachmittag um 15:00 Uhr eingeladen. Auch Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk von der Stadt Goslar ließ es sich nicht nehmen, als Gast an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Die Dorfgemeinschaft Wiedelah e.V. hatte die Bewirtschaftung der Gäste übernommen. Mehr als 80 Gäste konnte der Ortsvorsteher im katholischen Pfarrheim begrüßen. Bei Kuchen von der Bäckerei Hundertmark und frischem Kaffee fand eine angeregte Unterhaltung zwischen den Gästen statt. OB Dr. Junk betonte in seiner Ansprache, dass es ihn besonders freut, wenn sich heutzutage jüngere Menschen um die Älteren kümmern und für etwas Abwechslung sorgen. Für seine Worte bekam er auch von den Bewohnern des Alten- und Pflege-Heimes “Haus am Harly” viel Beifall. Der Ortsvorsteher H.-J. Michaelis bedankte sich in seiner Begrüßungsansprache ganz herzlich für die Teilnahme des Kindergartens und der Grundschule an dieser Veranstaltung.
Kurzer Ausschnitt aus der Geschichte von Sankt Martin:
Jedes Jahr finden rund um den Martinstag am 11. November überall Martinsumzüge statt. Vor allem die Kinder laufen mit wunderschönen selbstgebastelte Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Mit dabei ist immer ein Reiter mit prachtvollem Mantel auf einem Pferd. Er stellt den Sankt Martin dar. Denn ihm zu Ehren feiern wir das Martinsfest.
Wer war eigentlich dieser heilige Martin? Eigentlich hieß er Martin von Tours. Geboren wurde er 316 oder 317 in Savaria, das damals zum römischen Reich gehörte und heute zu Ungarn. Sein Vater war ein römischer Offizier und deswegen musste auch Martin gegen seinen Willen zum Militär. Schon mit 15 Jahren wurde er als Leibwache bei Kaiser Konstantin eingestellt.
Während seiner Zeit als Soldat trug sich eine bekannte Geschichte zu, die wir heute im Lied “Sankt Martin” besingen. Der 17-Jährige war im Norden des heutigen Frankreichs stationiert. An einem eiskalten Tag im Winter ritt er gerade zum Stadttor hinaus, als er einen armen Mann traf, der keine Kleider anhatte. Der Bettler sprach ihn an und bat um Hilfe.
Martin hatte außer seinen Waffen und seinem Mantel nichts bei sich, was er ihm hätte geben können. So nahm er kurzerhand sein Schwert und teilte den Mantel in der Mitte durch. Die eine Hälfte gab er dem Bettler, die andere legte er sich um die Schultern. In der folgenden Nacht hatte Martin einen Traum: Er sah Jesus, bekleidet mit dem halben Mantel, den er dem Bettler gegeben hatte.
Für diese gute Tat wird Martin heute noch verehrt und soll ein Vorbild dafür sein, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst.
Übrigens: Während die Menschen vielen Heiligen an ihrem Todestag gedenken, macht der heilige Martin eine Ausnahme. Er starb am 8. November 397, man feiert ihn aber am 11. November. Das ist so, weil der 11. November schon vor vielen Jahrhunderten ein Feiertag für die Bauern war, so ähnlich wie ein Erntedankfest, an dem die geernteten Früchte bereits verarbeitet und die Arbeit des Sommers beendet war.
Von Janina Mogendorf
Es waren die Gänse, die den heiligen Martin verrieten – das sagt zumindest die Legende: Danach war Martin im Jahr 372 dazu ausersehen worden, Bischof von Tours zu werden. Aus Bescheidenheit und aus Respekt vor dem hohen Amt soll er sich jedoch in einem Gänsestall versteckt haben, um der neuen Aufgabe zu entgehen. Doch das Geschnatter der Tiere war wohl unüberhörbar. Am 4. Juli des gleichen Jahres wurde Martin zum Bischof geweiht. Der Brauch, Martinsgänse zu verzehren, ist schon einige Hundert Jahre alt: Einst war der 11. November der letzte Tag im Wirtschaftsjahr und zugleich der letzte Tag vor einer sechswöchigen vorweihnachtlichen Fastenzeit. Grund genug für die Menschen, ein Festmahl zu feiern. Noch heute müssen die Gänse für den Verrat ihrer gackernden Vorfahren büßen – zumindest symbolisch. Rund um den Martinstag am 11. November landen immer noch unzählige der gefiederten “Verräter” im Bräter.